Modul 5

„Die Krähe“ – 15. Lied des Liederzyklus „Winterreise“ von Franz Schubert

1. Eine Krähe war mit mir
Aus der Stadt gezogen,
Ist bis heute für und für
Um mein Haupt geflogen.

2. Krähe, wunderliches Tier,
Willst mich nicht verlassen?
Meinst wohl, bald als Beute hier
Meinen Leib zu fassen?

3. Nun, es wird nicht weit mehr geh‘n
An dem Wanderstabe.
Krähe, lass mich endlich seh’n,
Treue bis zum Grabe!

Musik: Franz Schubert / Text: Wilhelm Müller

 

   

 

F.O.D. 40 – Metamorphose der “Krähe”

FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG
SONDERN ERLÖSE UNS UND ALL DIE BÖSEN JUNGS
UND FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG
SONDERN VERGEBE UNS, UNS BRINGT DAS LEBEN UM

KENNST DU DAS?
DER GEIST IST WILLIG, DOCH DAS FLEISCH IST SCHWACH
FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG,
DENN WIR GEBEN MEISTENS NACH
ACH … JEDES MAL DER GLEICHE QUATSCH
KURZER KONTROLLVERLUST UND WIEDER IRGEND `NEN SCHEIß VERZAPFT
ES ZIEHT UNS AN, WIE DIE MOTTEN DAS LICHT
ALS WENN GOTT ZU UNS SPRICHT
STRAFEN SCHOCKEN UNS NICHT
DIE VERSUCHUNG STRAHLT SO HELL
SIE BLOCKT UNS DIE SICHT
BLENDET SIE UNS, BIS WIR BLIND WERDEN? HOFFENTLICH NICHT…

LIEBE DAS RISIKO, GREIFE DANACH
EINMAL BEGONNEN, WIRD WEITER GEMACHT
MEINE HAND, DIE TREIBENDE KRAFT
AM REGAL AN DER WAND
ICH HAB’S BEINAH’ GESCHAFFT
NEHME DIE CHIPS, STECKE SIE EIN
SCHÄME MICH NICHT, ESSE SIE GLEICH
SEHE DIE KASSE, GEH AN IHR VORBEI
KANN ES NICHT LASSEN, DOCH WILL SO NICHT SEIN

ÜBERALL LÜGEN, SIE WAR`N TEIL MEINES LEBENS
LÜGEN, BETRÜGEN UND DANN LEIDET DIE SEELE
ICH LIEG BEREITS IN DEN LETZTEN ZÜGEN,
ZU LANG VERTRIEB` ICH MIR DIE ZEIT IN MEINEM NETZ AUS LÜGEN
WAR ICH ZU KREATIV? SO VIEL FANTASIE…
ICH FIEL SEHR TIEF, UND MAN FAND MICH NIE
VERSUNKEN – IN MEINER SCHEINWELT
ALLES ERSTUNKEN, ERLOGEN, WAS MIR EINFÄLLT
NUN FÄLLT`S IN SICH ZUSAMM`, MEIN KLEINES KARTENHAUS
DIE WELT STEHT NICHT IN FLAMM`, DOCH ES ARTET AUS
AM ANFANG WAR`S EGAL UND ICH LIEBTE DIE VERSUCHUNG
DOCH LANGSAM WURDE KLAR: ICH VERSPIELTE MEINE ZUKUNFT

ICH WILL ALLES – ICH WILL IMMER, IMMER MEHR
FRÜHER HATT’ ICH NIX, DA WAR MEIN ZIMMER IMMER LEER
JETZT GEH ICH JEDEN TAG LOS, KAUF DEN GANZEN SCHEIß
DIE ANDER`N REDEN BLOß, ICH LAUF UND KRALL’S MIR GLEICH
RAY-BAN, CERRUTTI, ROLEX, GUCCI
MARCO POLO, BOGNER, CARLO CALUCCI
MASERATI, BMW, APPLE, ARMANI
FERRARI, BREITLING, BRUNO BANANI
RALPH LAUREN, PORSCHE, HUGO BOSS
VERSACE, MERCEDES, DIESEL, LACOSTE
VUITTON, GAULTIER, DOLCE GABBANA
DAVIDOFF, JOOP, CALVIN KLEIN, PRADA

ICH SITZE AM TISCH UND KANN NICHT MEHR
SCHWITZE DAS GIFT, DER TRANK IST LEER
MITTEN IM NICHTS, VERMISSE DAS LICHT
TRINKE MICH DICHT, ES HAT KEIN’ WERT
IMMER AUF DER JAGD NACH DEM RAUSCH
ES WIRD SCHLIMMER- ICH VERTRAG’S NICHT, WENN ICH SAUF’
UMGEBEN VON DICHTEM NEBEL
EIN LEBEN WIE HINTER GITTERSTÄBEN

PARTYS, CLUBS, MELODIEN, FETTER SOUND
SMARTIES GESCHLUCKT, KOKAIN, WIEDER STONED
OB GROß, OB KLEIN, ALLE SCHWITZEN UND JUMPEN
LOS, FAHR’S DIR REIN, DANN BLITZEN DIE LAMPEN
ENDLOSES FEIERN, ICH KRIEG EINFACH NIE GENUG
VERSCHWENDE DIE ZEIT, OBWOHL ICH WEIß, ES IST NICHT KLUG
ERLIEGE DER VERSUCHUNG, BLEIB 3 TAGE WACH
BESIEGT VON MEINEM FLUCH LIEG` ICH 3 TAGE FLACH

ICH HAB BOCK MICH ZU FETZEN UND GEH RAUS AUF DIE STRAßE
ICH SUCH` MIR EINEN DEPPEN UND HAU` DRAUF AUF DIE NASE
ICH SCHREI IHN AN: „LOS, DU OPFER, WEHR DICH!“
HOCH MOTIVIERT MACH ICH IHN DANN FERTIG
ICH KÄMPFE BIS ZUM LETZTEN – SCHEIß DRAUF, OB’S GUT IST.
ICH FÜHLE MICH BESTENS, VOR ALLEM WENN BLUT SPRITZT
HIMMLISCHE VERSUCHUNG, DER SCHLAG AUF’S KINN
KEINE AHNUNG, WARUM ICH SO SCHARF DRAUF BIN

WAS IST LOS? WIE KANN DAS SEIN?
DIE WELT IST GROß, ICH FÜHL MICH KLEIN
KEIN TROST, ICH BIN ALLEIN
WAS MACH ICH BLOß, LASST MICH REIN
ICH HOFF, ICH KRIEG’ ES NOCH GEPACKT
WÄR` GERNE WICHTIG UND NICHT SCHWACH
BERÜHMT-BERÜCHTIGT – ICH WILL KRACH
DENN ICH BIN SÜCHTIG NACH DER MACHT
DER WEG NACH OBEN IST WEIT UND DIE STUFEN SIND HOCH
HAB GELOGEN, AUSGETEILT UND WERD` DEN RUF NICHT LOS
“ER GEHT ÜBER LEICHEN, ER IST SKRUPELLOS” -
WENN ICH SPÄTER WAS ERREICH`, DANN IST DER JUBEL GROß
MACHT, MACHT, MACHT, MACHT MACHT SÜCHTIG
ICH ZIEH IN DIE SCHLACHT TAG & NACHT UND VERZICHT` NICH`
MACHT, MACHT, MACHT, WAS MACHT SIE MIT MIR?
HÄTTE NIE GEDACHT, DASS MICH DIE MACHT ISOLIERT

FREMDGEHEN – IMMER NOCH DAS ALLERGRÖßTE THEMA
IN BEZIEHUNGEN MACHEN ALLE MAL EIN’ FEHLER
ENTWEDER OPFER ODER TÄTER
DIR WIRD’S AUCH PASSIEREN, FRÜHER ODER SPÄTER
WENN SIE DICH ANMACHEN, ANLÄCHELN, ANSPRECHEN
AUF DER TANZFLÄCHE, ICH WILL SIE ANFASSEN
UND ALLES ANDERE – EGAL, OB ICH MICH ANSTECKE
WAS MACHT EINEN MANN ZU EINEM MANN?
DASS ER EINE FRAU NIEMALS ABWEISEN KANN,
WENN SIE SCHÖN IST – INTIM, ABER UNPERSÖNLICH
ICH DENKE ZU OFT MIT DEM SCHW….
WILL NICHT HÖREN, WAS DER TEUFEL SAGT
IHM AUSZUWEICHEN IST TROTZDEM HART
VIEL ZU SPÄT FÜR EINEN NEUANFANG,
WEIL ICH MEINER FREUNDIN NICHT MEHR TREU SEIN KANN

Der Song zum Anhören: DIE KRÄHE (LIVE)

Musik & Produktion: 57, Kilo, Nablo, Protorte, Soli / Text & Vocals: Arif, B-Adel, Bugaflow, Giuliano, Mukkie, Onig, Satan, Titan

Presse zur musikalischen Präsentation: Flux FM

Dozententeam Jörn Hedtke a.k.a. kronstädta und BiLa (Leitung des Moduls), Amewu, Beathoavenz, Blend, Johannes Buschek, Chefket, DJ Werd, ImmO, Jasmin Shakeri, Mando, Meik, Phil, Raphael, Symeon sowie als Gäste Jilet Ayse, Damian, Marcellus Puhlemann, Marcus Staiger, Elke Steiner, Henning Wehland

Team winterREISE Jörn Hedtke a.k.a. kronstädta (künstlerische Leitung), Sibylle Arndt (Projektleitung), Sabrina Schneid (Projektassistenz), Holger Syrbe (Produktion), Benjamin Tholen (Dokumentation)